Zeit für Optimismus: Das ist das Leitmotiv unserer neuen Ausgabe. Die gerade erschienene brandneue Ausgabe (Juli-August 2008) des Islamischen Tourismus-Magazins (ITM) beschäftigt sich mit dem enormen touristischen Potential des Irak.
Aber das ist noch nicht alles, unsere Korrespondenten berichten aus der ganzen Welt. Jemen, Marokko, die Vereinigten Arabischen Emirate und Jordanien liegen uns dabei genauso am Herzen wie Mexiko, Malaysia, Rom oder eine Ausstellung in London. Selbstredend berichten unsere Korrespondenten auch in Ausgabe 36 wieder über die wichtigsten Tourismusmessen.
Irak
Unser Korrespondent Walid Abdul-Amir Alwan bereiste für uns Uruk, eine der ältesten noch erhaltenen Städte der großen Zivilisationen im Zweistromland. Hier soll das Alphabet entstanden sein. Der herrliche Zagora und die anderen erhaltenen Tempelruinen lassen erahnen wie bedeutend der Ort einst war. Eine der wenigen historischen Quellen aus jener Zeit ist die Geschichte von König Gilgamesch, der hier gelebt haben soll. Walid Abdul-Amir Alwan besuchte den Palast, in dem der legendäre Herrscher gelebt haben soll.
Über die Aufbruchsstimmung im Irak berichtet auch ein anderer Artikel. „Die Wiege alter Zivilisation gehört nicht allein dem Irak, sie gehört der ganzen Welt", erklärt Bahaa Mayah, der Berater des irakischen Tourismus- und Antiquitäten-Ministeriums. Er fordert, dass die Sehenswürdigkeiten des Landes wieder touristisch in wert gesetzt werden, denn es ist Zeit für Optimismus. Passend dazu erscheint auch wieder ein Reiseführer über den Irak. Karen Dabrowska, im Übrigen auch Autorin unseres Irak Artikels, beschreibt in ihrem Buch eben jene Aufbruchsstimmung, geht aber auch auf einzelne Sehenswürdigkeiten ein.
Vereinigte Arabische Emirate
Derick McGroarty berichtet aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Land bietet eine aufregende Mischung aus arabischer Kultur und westlichem Luxus, also für jeden etwas, ganz gleich, ob man das echte kulturelle Abenteuer sucht oder einfach nur die Entspannung.
Jemen
Khalid Al-Dhababi spricht mit dem jemenitischen Tourismusminister über die Potentiale des Reiseverkehrs. Der Jemen ist aufgrund seiner natürlichen Bedingungen ein geeigneter Gastgeber für Tourismusarten wie Bergsteigen, Wüstensafaris oder einen Besuch bei den Beduinen. Fans des Tauchsports finden wunderschöne Korallenstrände. Neu ist lediglich, dass man versucht diese Potentiale stärker zu vermarkten. Im Interview mit ITM erklärt der jemenitische Tourismusminister, was man künftig tun will, um das Land stärker ins internationale Bewusstsein zu rücken.
Jordanien
Jordanien ist schon einen Schritt weiter. Seine Landschaften kennen wir aus Blockbustern wie „Indiana Jones" und „Der letzte Kreuzzug". Sie haben das Land zum Bestandteil des internationalen Showbusiness gemacht. Nun veranstaltet das Jordan Tourism Board eine eigene Messe. Auf diese Weise möchte man gegenüber Nachbarn wie Ägypten seine Alleinstellungsmerkmale herausstellen. Und natürlich zeigen, dass man mehr zu bieten hat als die Ruinen von Petra.
Marokko
Ouarzazate, die Perle des südlichen Marokko, ist normalerweise bekannt für seine Stille und Ruhe. An einem Wochenende im April war dies anders. Das „Ahwash-Festival" verzauberte die Stadt mit seinem Rhythmus. Einheimische und Touristen ließen sich gleichermaßen vom Rhythmus der Volksmusik und der schönen Volkstänze bezaubern. Nour-Eddine Saoudi berichtet.
Pakistan
Zubair Tahirs Artikel über Pakistan sind den Lesern schon fast eine liebgewonnene Tradition. In seinem aktuellen Artikel berichtet er über die klassische Mogularchitektur. Er besuchte die Gruft des vierten Mogulherrschers Jahangir und erklärt deren Besonderheit: eine synergetische Mischung des 'persischen Stiles' mit einheimischen und arabischen Elementen. Das gilt sowohl für die Materialien als auch für die Techniken. Diese „hybride" Architektur überlebte nicht nur die Einflüsse der Zeit, sie brachte es auch zu einer Perfektion, die wie im Fall des Taj Mahal Ihresgleichen sucht. Kennzeichnende Merkmale der Mogulnkunst sind die Einbeziehung tierischer Bilder wie Elefanten, Pfauen, Tiger und Hirsche in die Freskogemälde sowie die Verwendung von Pietra Dura für exquisite arabische Kalligraphie. Zubair Tahir lüftet aber auch das Geheimnis des weit verzweigten Kanalsystems, das funktionslos erscheint, sich aber bei Regen in ein atemberaubendes Wasserspiel verwandelt.
Mexiko
Habeeb Salloum berichtet aus einem ganz anderen Teil der Welt. Er besuchte Mérida. Die Hauptstadt von Mexikos Yukatan Halbinsel ist 1542 auf den Ruinen einer alten Mayastadt entstanden. T'hó, so der alte Name, bedeutet „Ort des fünften Punktes" - der Name belegt, dass die Stadt für die Maya das Zentrum des Universums war. Diese vorspanische Vergangenheit hat die Stadt sehr geprägt. Obwohl es in Mexiko keinen Ort gibt, der europäischer aussieht, bleibt sie im Geiste ihrer Bewohner die mystische Mayastadt.
Malaysia
Es gibt ein 5-Sterne-Hotel mit Blick auf eines der grausamsten Gefängnisse Malaysias, mit Galgen und Todeszellen. Können ein brandneues Luxushotel und ein scheußliches altes Gefängnis Seite an Seite existieren? Diese Frage stellt Dominick Merle und berichtet über eine ungewöhnliche Symbiose.
Rom
Früher war das 753 v. Chr. gegründete Rom eines der wichtigsten Zentren der Welt. Es war für die katholische Welt, was Mekka für die Christen war. Und so wie die Muslime die Kaaba umrunden, machten die Christen eine Pilgerreise zum Vatikan, der als Mittelpunkt der christlichen Welt galt, ein Zentrum für Wissenschaftler, Künstler und Gelehrte von Poesie, Literatur und Mythologie. Dr. Kadhim Shamhood Tahir wanderte über die Plätze und Straßen und besuchte die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt: das Kolosseum, den Vatikan, das römische Pantheon, das Vittorio-Emmanuele-Monument und die schönen Kirchen St. Peter, Santa Maria und Santa Maria La Mayor. In Rom ist die Vergangenheit lebendig. Für den Autor ist bei seinen Streifzügen durch die Stadt allgegenwärtig, dass von diesem Ort aus einmal die Hälfte der Welt regiert wurde.
Im Vorwort des Herausgebers diskutiert A.S. Shakiry die Vorteile der Hadsch, die als die größte, älteste und friedlichste touristische Reise beschrieben werden könnte. Religiöser Tourismus ist ein Friedensbringer. Er folgt in allen Religionen den Spuren der Heiligen und Propheten, deren Leben ein Vorbild für Gläubige ist, Lebenspfade denen wir folgen können. In Mausoleen und Moscheen können Menschen beten, Ruhe finden und Vergebung erlangen. Sie können ihre Konflikte und ihre Zwietracht vergessen und gemeinsam mit Fremden zur Ruhe kommen. Ist das nicht das eigentliche Ziel einer Reise?
Fünf Jahre sind seit dem Tod des palästinensischen Denkers und amerikanischen Literaturtheoretikers Edward Said vergangen. Mehr als dreißig Jahre ist es her, dass er sein bahnbrechendes Werk „Orientalism" veröffentlichte. Es war wahrscheinlich das erste Mal, dass der Osten den Westen mit seiner Verantwortung konfrontierte, mit Begriffen, Vorstellungen, Analysemethoden, die allesamt westliche Standards sind. Chefredakteur Dr. R. Hassan würdigt Edward Said. Er wirft einen kritischen Blick auf den "Orientalismusbegriff" und die westlich stereotypen Blicke auf den Islam oder die arabische Gesellschaften.
London
In diesen Kontext passt auch die Ausstellung: Die Verlockungen des Ostens - Gemälde Britischer Orientalisten, die in der Britain Tate Galerie stattfand. Die Ausstellung in London vereint Werke, die über die Jahrhunderte das Bild über den Osten geprägt haben. Insgesamt 110 Bilder und Aquarelle aus Sammlungen der ganzen Welt werden gezeigt, darunter Arbeiten von gefeierten britischen Malern wie den Präraffaeliten William Holman Hunt, Richard Dadd, Lord Leighton and John Frederick Lewis.
Wie immer berichten unsere Korrespondenten auch in Ausgabe 36 wieder über die wichtigsten Tourismusmessen. Motaz Othman war in Dubai auf dem Arabian Travel Market (ATM) und auf der syrischen Travel Fair in Damaskus. Dort war ITM mit einem eigenen Messestand vertreten. Armin Gemmer berichtet von der IMEX, der weltweit wichtigsten Messe für Businesstourismus in Frankfurt. Zudem war er in München auf dem German Travel Mart (GTM) und hatte Gelegenheit dort mit Petra Hedorfer, der Geschäftsführerin der Deutschen Zentrale für Tourismus, über die zunehmende Zahl von arabischen Besuchern in Deutschland zu sprechen.
Der Islamische Tourismus erscheint in Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch und Arabisch. Auf der dazugehörigen Website (www.islamictourism.com) finden Sie zudem einen kostenlosen, wöchentlich erscheinenden Newsletter in diesen fünf Sprachen. Kommentare und Anregungen sind uns jederzeit willkommen und wird bedanken uns schon jetzt für Ihre Zuschriften (post@islmaictourism.com).
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