PEKING. Drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele stehen in Peking noch viele Zimmer leer. Der vorausgesagte Ansturm auf die vielen neuen Hotels ist bisher nicht eingetreten.
Dem Fremdenverkehr drohen jetzt äußerst herbe Verluste. Die Tourismusbeauftragte der Stadt Peking, Xiong Yumei, erwartet während der Spiele Belegungsraten, die bei 5-Sterne-Hotels um 77.6 Prozent, bei 4-Sterne-Häusern nur noch bei 44,5 Prozent und bei 3-Sterne-Hotels auf unter 50 Prozent liegen.
Der Grund: Insgesamt wurden zu viele Hotels gebaut, doch die Touristen bleiben aus. Nach den Boykott-Debatten, den Ereignissen in Tibet und den von China verschärften Einreise- und Visabetimmungen halten sich ausländische Pekings Verantstalter hatten ursprünglich mit mindestens 500.000 zahlungskräftigen Touristen aus dem Ausland und über zwei Mio. chinesischen Besuchern gerechnet. "Wir haben uns total verschätzt", gesteht ein Hotelier, der nicht genannt werden will. "Wir werden am Jahresende in Peking doppelt so viel 5-Sterne-Hotels als nötig und um mehr als ein Drittel über Bedarf gebaute 4-Sterne-Hotels haben."
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