Die albanische Regierung hat sich die Entwicklung eines international wettbewerbsfähigen Tourismus zum Ziel gesetzt und verzeichnet große Erfolge. Im ersten Halbjahr 2008 wurden 789.972 Ankünfte ausländischer Besucher gezählt. Das ist ein Zuwachs um 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei reisten 90 Prozent der Gäste aus Europa an und von diesen kamen 70 Prozent über den Landweg. Die Ankünfte deutscher Touristen werden mit 12.793 für das erste Halbjahr beziffert.
Bereits im Dezember letzten Jahres wurde auf dem Tirana International Airport „Mutter Theresa", nach einer deutlichen Infrastruktur-Umstrukturierung und dem Bau eines neuen, modernen Passagierterminals, der Millionste Gast des Jahres 2007 begrüßt.
Damit setzt die abwechslungsreiche und bis vor wenigen Jahren völlig unerschlossene Mittelmeerdestination ihren touristischen Wachstumskurs kontinuierlich fort. Albanien-Reisende fragten dabei verstärkt Abenteuerurlaub sowie Gruppenreisen mit dem Schwerpunkt Kultur und Sehenswürdigkeiten nach. Zudem gibt es viele Auslandsalbaner, die zu Geschäftsreisen oder für den Sommerurlaub in ihr Heimatland reisen.
Zusätzlich zum Besuch kultureller Attraktionen wie den UNESCO-Welterbestätten Butrint und Gjirokastra entschieden sich Reisende bei ihrem Albanien-Urlaub im Jahr 2007 für eine Vielzahl von Aktivitäten - von Kajak Fahren bis zur Radtour - und besuchten Event-Highlights wie die Rallye 4x4 Albania oder die Internationale Paragliding Meisterschaft Albania Open. Zwölf Prozent der Tagesgäste im letzten Jahr machten einen Ausflug von Korfu aus nach Butrint oder von der montenegrinischen Küste nach Shkodra und Tirana. Übrigens reisten im vergangenen Jahr viermal mehr Russen nach Tirana.
So entwickelt sich der Tourismus für den Balkanstaat zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor: Dem World Travel & Tourism Council (WTTC) zufolge zählte die albanische Tourismusbranche 2007 rund 137.000 Arbeitsplätze, was 11,2 Prozent aller Jobs entspricht und 4,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Langfristig möchte die albanische Regierung das Land als Reiseziel positionieren, das nicht nur mit großer landschaftlicher und kultureller Vielfalt auf kleinem Raum begeistert. Ziel ist es auch, die hohe Sicherheit, gute Erreichbarkeit, ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis sowie ein umwelt- und sozialverträgliches Tourismuskonzept als Pluspunkt für das Reiseland Albanien zu etablieren.
Damit dies gelingt, sorgt die Regierung - mit Unterstützung der Europäischen Union und der internationalen Organisationen - für bessere touristische Einrichtungen und Services, für die Renovierung der UNESCO-Denkmäler sowie den Ausbau der Infrastruktur. So hat etwa das albanische Tourismusministerium das Projekt „40 Inns" initiiert, mit dem man den Service und die Infrastruktur in traditionellen Häusern, insbesondere in Gebirgsregionen verbessern wird. Die UNESCO hat beispielsweise der albanischen Regierung einen Fonds von 1.300.000 USD für die Instandsetzung einiger historischer Stadtteile von Gjirokastra zur Verfügung gestellt. Die EU finanziert die Renovierung einiger wichtiger Burgen mit einem Finanzvolumen von 3,5 Millionen Euro.
Investitionen in das Straßennetz werden ebenso getätigt wie in den Ausbau der Häfen, speziell der Passagierterminals von Durrës und Vlora. Darüber hinaus laufen Machbarkeitsstudien für die Weiterentwicklung der Flughäfen Vllora und Saranda.
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