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Geheimnisvolles Tuwa - Poesie und Feldforschung
08/11/2006

 

Die Reisetagebücher des Ethnologen Sew’jan Weinshtein, dem „Entdecker“ der kleinen Republik Tuwa, sind in deutscher Sprache vom Alouette Verlag erschienen. Der russische Ethnologe widmete sein Leben der kleinen Republik zwischen dem Baikal-See und der Mongolei. Tuwa ist nicht viel grِكer als der US-Bundesstaat Florida. Er hat nun seine Erinnerungen in einem Buch zusammengefasst und ins Deutsche übersetzt.

 

Ethnologen wie Sew’jan I. Weinshtein gibt es heute eigentlich nicht mehr: Fünfzig Jahre hat der russische Wissenschaftler, der auch Deutsch spricht, das Volk der Tuwiner als Feldforscher ergründet, saك mit Schamanen in engen Jurten, grub nach archنologischen Schنtzen und lauschte den Kehlkopfgesنngen des Nomadenvolkes. Dabei durchquerte er das unwirtliche Land zu Pferde, auf Rentier- und Kamelrücken und zu Fuك. In seinem Buch „Geheimnisvolles Tuwa“ beschreibt Sew’jan I. Weinshtein seine Erlebnisse in poetischer Sprache und erinnert sich bei aller historischen und ethnologischen Detailtreue auch an seine persِnlichen Erlebnisse mit den Menschen in Tuwa.

 

Ergنnzt wird das Buch durch eine DVD mit Leonid Kruglows Film „Genنhte Pfeile“. Der Titel spielt auf jene Pfeile an, die die Schamanen zum Schutz vor bِsen Geistern in ihre Kleidung nنhen. Auf den Rücken von Rentieren reiste das Moskauer Filmteam in den Spuren von Weinshtein durch die Taiga des Sajan-Gebirges und fing die Eindrücke der Kulturgeschichte und der Natur Zentralasiens ein.

 

Die Reisen Sew’jan I. Weinshteins nach Tuwa

Sew’jan I. Weinshtein reiste als Ethnologe, Archنologe und Historiker erstmals 1950 zum groكen sibirischen Jennissej und weiter stromaufwنrts bis in sein Quellgebiet. Damit war er im wissenschaftlich noch weitgehend unerforschten Land Tuwa angelangt. In der Hauptstadt Kyzyl arbeitete er bis 1954 als Leiter des staatlichen Museums, danach bis 1959 am tuwinischen Institut für Geschichte, Sprache und Literatur. Innerhalb dieser knapp 10 Jahre unternahm Weinshtein zahlreiche ethnographische und archنologische Expeditionen in Tuwa und entdeckte dabei Hunderte von bedeutenden archنologischen Denkmنlern, die er untersuchte und beschrieb. Zurück in Moskau begann er ab 1960 weitere Forschungen über Tuwa und die asiatischen Vِlkerwanderungen. Wنhrend der folgenden Jahrzehnte reiste er jedes Jahr für mehrere Monate nach Tuwa, um begleitende Feldforschungen durchzuführen – bis in die 1990er Jahre hinein.

 

Die Republik Tuwa

Tuwa liegt vier Zeitzonen und fast 5000 km von Moskau entfernt, die LandflÙ†che betrÙ†gt 170 000 km2. Von den rund 300 000 Einwohnern sind 70 Prozent Tuwiner und 30 Prozent Russen sowie andere Ethnien. Neben dem Schamanismus ist auch der Buddhismus in Tuwa verbreitet. Die Hauptstadt Kyzyl hat 85 000 Einwohner.

 

Politisch gehِrt die Republik Tuwa heute zur Russischen Fِderation. Im geographischen Zentrum Asiens gelegen, wird Tuwa im Norden und Westen von den bis zu 4000 m hohen Gebirgsketten des Altai und Sajan bogenfِrmig umspannt, im Süden geht das Land in die Halbsteppe und Steppe der Mongolei über. Sibirische Taiga, Hochgebirgstundra, Sümpfe und Auslنufer der Gobi-Wüste grenzen hier aneinander. Fast die Hنlfte des Gebietes ist von Wald bedeckt, zahlreiche Wildwasser und Flüsse durchziehen das Land. Frostige, trockene und windlose Winter wechseln sich ab mit kühlen Sommern in den Bergen und sehr heiكen in den Ebenen.

 

Entsprechend vielfÙ†ltig gestaltet sich daher auch die Fauna: Hier leben sowohl Tiere des subpolaren Klimas (Rentiere) als auch der Wüste (Kamele) und der Berge (Yaks), aber auch Schneehühner, BÙ†ren und Wِlfe. Nicht selten entdeckt man aus vereisten FluÙƒufern heraustauende Mammutkadaver. 

Tuwa wurde bereits im spÙ†ten PalÙ†olithikum von Nomaden durchstreift, wÙ†hrend -viel spÙ†ter - skythische StÙ†mme zwischen dem 8. und 3. Jahrhundert v. Chr. erste feudalistische Strukturen entwickelt haben. Bis ins 16. Jahrhundert unserer Zeitrechnung stand das Land abwechselnd unter hunnischer, uigurischer, kirgisischer und mongolischer Herrschaft, (zu denen im frühen 13. Jahrhundert auch Tschinggis-Chan gehِrte). Nach zwei Jahrhunderten UnabhÙ†ngigkeit wurde Tuwa 1757 von den Chinesen unterworfen und in das Chinesische Kaiserreich eingegliedert. 

Im 19. Jahrhundert begann die erste Einwanderungswelle russischer Siedler. Zwischen 1883 und 1885 revoltierten die Tuwiner gegen die chinesischen Machthaber und entwickelten erstmals ein Nationalgefühl. 1914 wurde Tuwa auf eigenen Wunsch zum Protektorat des Russischen Reiches ernannt, nach der Russischen Revolution kam es hier zu ethnischen Unruhen, bis die Rote Armee eine Volksrepublik proklamierte. Im Jahr 1944 ging das unabhÙ†ngige Tannu-Tuwa als autonome Republik in die Russische Sowjetrepublik ein. 

 

Als Land im Schnittpunkt der Kulturen von Skythen, Hunnen, Mongolen, Chinesen, Russen und anderen birgt Tuwa zahlreiche kulturhistorische Schنtze wie Monumente, Inschriften, Felszeichnungen, Bauwerke aus vergangenen Epochen und eine groكe Anzahl von Kِnigs- oder Fürstenkurganen mit überaus wertvollen Grabbeigaben. Einen unvergeكlichen Eindruck hiervon kann man heute in der St. Petersburger Eremitage gewinnen: diese groكe Ausstellung kommt unter dem Namen „Im Zeichen des Goldenen Greifen – Die Kِnigsgrنber der Skythen“ im Juli 2007 erstmals nach Berlin.

 

Wirtschaftlich ist Tuwa immer noch landwirtschaftlich geprÙ†gt, vor allem durch Tierzucht. Aber auch Bergbau, Leicht- und Nahrungsmittelindustrie sowie die Holzindustrie prÙ†gen die Region. Immer mehr wird Tuwa jedoch auch von Touristen entdeckt. So locken der HeiÙƒquellenkurort UÚ‘-Beldir und der Heilschlammkurort Čeder Touristen an. PopulÙ†r ist auch die Wanderung von Kyzyl aus zum geographischen Zentrum Asiens, das sogar mit einem Obelisken markiert ist, sowie die Routen zu den Bergseen, insbesondere zum Tod‍a-See. Die Infrastruktur für Sporttourismus und Alpinismus ist inzwischen gut entwickelt, zahlreiche lokale Unternehmen bieten Touren im GelÙ†ndewagen, Kanu oder Hubschrauber an.

 

Sew’jan I. Weinshtein

Der Ethnologe, ArchÙ†ologe und Historiker wurde 1926 in Moskau geboren. Noch heute arbeitet der inzwischen 80-jÙ†hrige als Ordentlicher Professor am Institut für Ethnologie und Anthropologie der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau. 1954 wurde er Leiter des staatlichen Museums, anschlieÙƒend arbeitete er bis 1959 am tuwinischen Institut für Geschichte, Sprache und Literatur. 1959 kehrte er nach Moskau zurück und forschte am Institut für Ethnologie und Anthropologie. 1961 promovierte Weinshtein über die Ursprünge und Kultur des tuwinischen Volkes und wurde an seinem Institut zum Professor berufen. Bis heute hat er mehr als 300 wissenschaftliche Arbeiten vorgelegt und publiziert, darunter zahlreiche Monographien, die Weltruhm erlangten.  Im Jahr 2000 wurde Weinshtein vom russischen PrÙ†sidenten Wladimir Putin mit dem Titel „Verdienter Wissenschaftler der Russischen Fِderation“ ausgezeichnet. Damit respektierte Putin nicht zuletzt eine Anerkennung, die das Parlament in Tuwa dem Wissenschaftler bereits 1977 gezollt hatte: Es ernannte Weinshtein zum „Ehrenwissenschaftler der Republik Tuwa“.

 

Buch mit DVD: "Geheimnisvolles Tuwa – Expedition in das Herz Asiens"

Buch: 264 Seiten mit Landkarte und Felszeichnungen,

DVD: Dokumentarfilm, Fotos von Leonid Kruglow, Beispiele des tuwinischen Kehlgesangs

ISBN 3-924324-11-5 Deutscher Ladenverkaufspreis 39,90 EUR

 

Verlag

ALOUETTE VERLAG

Uferstr. 41

D-22113 Oststeinbek

Tel. 040 / 7122353

Fax 040 / 7134188

webmaster@alouette-verlag.de

www.alouette-verlag.de

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