In genau 97 Tagen wird das Papierticket der Vergangenheit
angehören. Das erklärte der Generaldirektor des Dachverbands der
Fluggesellschaften IATA http://www.iata.org, Giovanni Bisignani, bei einer
Konferenz in Djakarta. "Ab 1. Juni 2008 wird das Zeitalter des E-Ticket
endgültig eingeleitet sein. Das Papierticket wird dann einen Platz im Museum
finden", so der Generaldirektor. Bereits 2004 begann die IATA Schritte zur
Durchsetzung des elektronischen Flugtickets.
"E-Ticketing ist das Flaggschiff der Vereinfachung des
gesamten Ablaufs", erklärt Bisignani. "Während das gesamte Procedere
eines Papiertickets zehn Dollar kostet, betragen die Kosten für ein E-Ticket
gerade einen Dollar." Die Industrie erspart sich jährlich mehr als drei
Mrd. Dollar an Kosten und bietet dem Kunden einen noch besseren Service.
"Es gibt keine bessere Win-Win-Situation", so Bisignani. Waren es im
Juni 2004 nur 18 Prozent der Tickets, die elektronisch waren, sind es heute
bereits 93 Prozent.
Auch bei der Austrian Airlines http://www.aua.at sieht man
die Vorteile des E-Tickets ganz deutlich. "Wir folgen natürlich dem
IATA-Ziel", meint Austrian-Pressesprecherin Patricia Strampfer gegenüber
pressetext. Dass das Papierticket allerdings ganz verschwinden wird, hält
Strampfer für ein Gerücht. "Es gibt immer noch Länder, in denen die
Infrastruktur dies noch nicht ermöglicht." Was allerdings ab 1. Juni
definitiv zu Ende gehen werde, sei die Ausstellung von Papiertickets über
Reisebüros. Die Vorteile des elektronischen Tickets liegen klar auf der Hand,
bestätigt die Pressesprecherin. "Neben den niedrigeren Kosten beim
Ausstellen, erlaubt es dem Passagier flexibler und rascher unterwegs zu sein."
In Zukunft werde man mit Hilfe des elektronischen Tickets auch selbst
elektronisch Boarden können. Damit entfällt das Anstellen beim
Check-In-Schalter. "Die Vorteile des E-Tickets überwiegen damit auch beim
Passagier."
Tatsächlich kämpft allerdings auch die IATA mit Problemen in
einigen Regionen der Welt, um das Ticketing endgültig und zu 100 Prozent
elektronisch zu machen: Gerade in Russland und in den Nachfolgestaaten der
ehemaligen Sowjetunion liegt die Penetrationsrate erst bei 54 Prozent. In Afrika
liegt im Vergleich dazu die Rate bereits bei 83, im Nahen Osten und in
Nordafrika bei 84 Prozent.
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