Zur Erinnerung an das unmittelbar Naheliegende
Die Engländer haben ein Sprichwort: "Jede Wolke hat einen Silberstreifen am Horizont" oder wie die Araber sagen: "Auch ein schlimmes Ereignis kann etwas Gutes haben". Die jüngsten ökonomischen Probleme und der Anstieg der Benzinpreise traf die Tourismusbranche weltweit. Aber das ist logisch und war zu erwarten. Der Tourismus kann diese Krise überleben, indem sich anpasst. Dies kann dazu führen, dass Menschen ihre unmittelbare Umgebung entdecken. Ich erinnere mich an die späten siebziger und frühen achtziger Jahre, als man im Sommer zur Küste reiste. "To be by the sea side" war der britische Traum. Später blieb der Traum derselbe, aber es war das spanische Meer und die dortige Sonne. Die Erwartungen sind jetzt andere. Die Erhöhung des Lebensstandards, die Leichtigkeit des Geldverdienens und die Billigflüge machten es möglich: Urlaub im Ausland war billiger als eine Reise nach Schottland.
All dies scheint sich zurückzuentwickeln. Vielleicht nicht für lange Zeit, aber zumindest bis die wirtschaftliche Erholung einsetzt. Aber reicht die Zeit, um die unmittelbare Umgebung zu erkunden? Um jene Ziele zu entdecken, für die es keinen Treibstoff braucht?
Meine Frau und ich verbrachten unseren zweiwöchigen Sommerurlaub in diesem Jahr in Wales. Es war eine gute Gelegenheit, sich in einem ruhigen Dorf am Meer zu erholen. In Aberystwyth besuchten wir die Nationalbibliothek Wales. Trotz mehrerer vorangegangener Besuche in der Stadt war es unser erster Besuch in der Bibliothek. Ich war erstaunt über ihre Größe und ihre Architektur, aber auch über die Aktivitäten, die geboten wurden. Das Gebäude, das im Jahr 1909 geplant wurde, ist ein kraftvolles Statement und spiegelt das damalige Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Nation und ihr kulturelles Erbe. Es handelt sich um einen Bau aus Stein, der majestätisch auf einer Anhöhe steht, mit Blick über ganz Aberystwyth aufs Meer. Eröffnet wurde sie im Jahr 1937 von der King George VI, dem Vater der jetzigen Königin.
Ich war beeindruckt von den Mitarbeitern, die mir empfahlen, die alte walisische Kostümausstellung zu besuchen und mir einige der schönsten Manuskripte anzusehen. Sie alle waren sehr hilfsbereit und erklärten gerne die verschiedenen Abteilungen der Bibliothek. Ich erfuhr, dass es jeden Montag um 11 Uhr regelmäßige Führungen durch die Bibliothek gibt. Leider konnten wir nicht den nächsten Montag abwarten, weil wir nach Hause mussten, aber wir versprachen zurückzukommen. Es war ein sehr angenehmer Tag.
Ich bin sicher, dass es so viele Bibliotheken, Museen, Nationalparks, Naturmonumente und kleine Dörfer in der unmittelbaren Umgebung zu entdecken gibt. Und das derzeitige wirtschaftliche Klima ist der ideale Anreiz sie zu entdecken.
Und um jetzt gänzlich das Thema zu wechseln: in diesem Monat genießt die muslimische Welt den Segen des heiligen Monat Ramadan. Unser Cover der aktuellen Ausgabe zeigt, wie das Fest des Propheten in Algerien gefeiert wird. Wir wünschen allen Muslimen einen ruhigen Monat und ein glückliches Fastenbrechen.
Wie immer würden wir uns freuen, wenn Sie uns schreiben. Bitte schreiben Sie uns (post@islamictourism.com). Wir schätzen Ihre Meinungen und Kommentare sehr.
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