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  by A S Shakiry
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Issue 35

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Tourisme Islamique Perspectives
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Friedenstourismus: Die Nationen der Welt bewegen sich auf seinen Pfaden

Warum Tourismus? Studien, Konferenzen, Messen und Ausstellungen haben sich mit allen Aspekten des Tourismus beschäftigt, den wirtschaftlichen, den kulturellen, den historischen, den gesellschaftlichen, und sogar mit der friedensstiftenden Wirkung des Fremdenverkehrs. Was ich allerdings nirgendwo gefunden habe, sind übergreifende Ansätze oder Theorien, die sich mit den Auswirkungen des Tourismus auf die Persönlichkeit des Einzelnen beschäftigen. Vielleicht liegt das daran, dass der Tourismus eher von den Sozialwissenschaften und im Hinblick auf seine Auswirkung auf die Gruppe untersucht wird. Die Betrachtung des Individuums bleibt dabei im Hintergrund, obwohl eine Spiegelung auf den Einzelnen doch zeigt, wie nahe die Beziehung zwischen beidem ist. Jeder Mensch ist in jeder Phase seines Lebens mit Leistungsdruck verschiedenster Art konfrontiert. Dieser entsteht normalerweise bei der Interaktion des Individuums mit seiner Umgebung, wenn dieses jede Warnung als eine Drohung oder Herausforderung interpretiert. Der Druck erfordert körperliche und psychische Ressourcen, die die vorhandenen Reserven übersteigen. Es ist schwierig, alle Arten von Stress zu klassifizieren, aber die meisten Stressauslöser lassen sich in drei Untergruppen eingliedern. In die erste Gruppe fallen solche, die unmittelbar aus physischen Leiden resultieren. Sie werden von Kriegen, Unterdrückung oder Folter verursacht. Zu ihnen gehören auch die Auswirkungen von Naturkatastrophen oder Krankheiten. Die zweite Gruppe beinhaltet gesellschaftlichen Druck, der zu Hause, im Arbeitsverhältnis oder an Schulen und Universitäten entsteht. Obwohl eine Person viel Zeit in diesen Lebensräumen verbringt, sind sie überwiegend durch temporäre Beziehungen geprägt. Das klassische Beispiel für den Aufbau von Leistungsdruck ist der Versuch, unter schwierigen Bedingungen den gesellschaftlichen Aufstieg zu forcieren oder den Sozialstatus zu erhalten. Zur dritten Gruppe gehören Druckgebilde, die auch die erste und zweite Gruppe tangieren, sich eher auf der kurzfristigen emotionalen Ebene abspielen und zumeist flüchtiger Natur sind. Sie umfassen alle Gefühle von Menschen: Hass, Entmutigung, Misserfolg, Bequemlichkeit, Untätigkeit oder Langeweile. Aber wie können wir diesen Faktoren entkommen? Stress erfordert von Menschen, dass sie geeignete Methoden und Strategien entwickeln, um damit umgehen zu können. Lösungsmechanismen, die dem Druck entgegenwirken oder helfen, ihn zu ertragen, können verschiedenster Art sein. Da ist zunächst der direkte Weg. Lässt sich die Ursache des Problems lösen? Hilfreich sind auch Entspannungsmethoden oder positive Motivationsstrategien. Auch das Ersuchen um Hilfe bei anderen (gesellschaftliche Unterstützung) kann sinnvoll sein. Die Unterstützung durch andere hat viele Ausprägungen: physische und materielle Hilfe, das Versorgen mit Informationen, einfaches Zuhören, Solidarität oder gesellschaftlichen Beistand geben. Gerade andere können dazu beitragen, dass eine Situation aufgrund einer veränderten Wahrnehmung neu definiert wird. Andere Methoden, mit stressigen Situationen umzugehen, sind das Sich-davon-Entfernen, das Ignorieren oder das Unterdrücken und Vermeiden. Dies kann sich jedoch sowohl positiv als auch negativ auf die Situation auswirken. Für mich ist in dieser Betrachtung von Relevanz, inwieweit Tourismus und Reisen es ermöglichen, Druck und Stressfaktoren herabzusetzen. Sicherlich ist dies eine Möglichkeit, denn eine Reise erlaubt es dem Menschen, über sich selbst nachzudenken, neue Perspektiven kennenzulernen und Ruhe und Entspannung zu finden. Besonders für Menschen, die sehr ausgebrannt sind, ist Reisen ein probates Mittel. Reisen mit Familie und Freunden stärken die Bindung zwischen Ehepartnern, Eltern und Kindern, Freunden und Familien. Eines der besten Gegengewichte zum gesellschaftlichen Druck sind gut funktionierende Familienbeziehungen. Massentourismus ist ein kollektives Vergnügen. Alle Reisenden vereint die Idee, einen gemeinsamen Zielort zu erreichen. Der Massentourismus reflektiert somit die Verhaltenstheorien oder die Massenpsychologie. Dies ist insoweit positiv, dass es Organisationsstrukturen schafft und verbindet. Solange solche Mechanismen greifen, Friedenstourismus: Die Nationen der Welt bewegen sich auf seinen Pfaden www.islamictourism.com ÊhÎμd’C G Éæ©bƒe GhQhR ,äÉfÓY’E Gh äÉcGΰT’G ,ôjQÉ≤àdG ,QÉÑN’C G øe ójõªΠd 2008 / ¿GôjõM - QÉjGC - 35 Oó©dG - á«eÓ°S’E G áMÉ«°ùdG können wir sicherstellen, dass das kollektive Verhalten der Massen nicht auf negative Verhaltensweisen wie Anarchie und Gewalt abweicht. Im Gegenteil, die gesellschaftliche Interaktion dieser Individuen führt zur intellektuellen und geistigen Kohäsion der Massen. Zu den positiven Auswirkungen zählen die Entwicklung von Vertrauen untereinander und zur Gruppe als Ganzes und die Konsolidierung der Gruppe im Sinne des Dazugehörens. Und letztlich die positive Interaktion, um mit gesellschaftlicher Isoliertheit zurechtzukommen, die einen der gefährlichsten Auslöser für psychologische Krankheiten darstellt. Schließlich gibt es die Philosophie der Beeinflussung. Die Gruppe kann den Einzelnen der objektiven Betrachtung und der damit einhergehenden Änderung von Glauben und Verhalten näherbringen. Auf diese Weise übernimmt die Gruppe die Rolle des Mittlers zwischen der Gesellschaft und dem Individuum. Hinzu kommt die Möglichkeit der Wechselwirkung und des Widerspruches zwischen einer Person und der anderen. Dies ist natürlich abhängig davon, wie Menschen ihre Freizeit verbringen. So gibt es jene, die Freizeit mit gemeinnützigen Dingen füllen und dies auch im Urlaub möchten. Andere wollen sich Kunst-, Kultur- oder Sportveranstaltungen ansehen oder interessieren sich für Geschichte und Archäologie. Und wieder andere suchen einfach nur Ruhe und Entspannung. Wenn wir ein gemeinsames Ziel für alle Touristen formulieren wollen, so ist es lediglich, dass sie Frieden wollen, mit sich und mit anderen, und nach Ruhe und Entspannung suchen. Diese Erkenntnis leitet auf andere Fragen über: Was für einen Tourismus kann Menschen diesen Frieden und diese Ruhe geben? Was für ein Tourismus ist der beste und geeignetste, um dieses edle Ziel möglichst schnell zu erreichen? Welche touristischen Angebote sind für das Individuum wirtschaftlich möglich? Aber es gibt einen weiteren Gesichtspunkt, der in Hinsicht auf die Erlangung und Auswirkung solcher Ziele viel wichtiger ist. Für die Mehrheit der Touristen sind Ruhe, Sicherheit und Frieden mit dem Selbst, Frieden und Versöhnung mit anderen und die Verbreitung der Prinzipien der Toleranz von Bedeutung. Dieses Ziel übersteigt jedoch seine Wahrnehmung. Es beeinflusst vielmehr das Netzwerk des globalen Tourismus und seiner Organisationen auf internationalem Niveau. Die aus unserer Perspektive beste Art von Tourismus, die es dem Individuum ermöglicht, Sicherheit, Frieden und Ruhe zu erreichen, ist religiöser Tourismus. Dies bedeutet nicht, dass andere Teildisziplinen der Reisebranche weniger relevant sind, aber der Glaube und die Überzeugungen der Touristen, die ihre Riten und Gebete ausführen, verstärkt die Gemeinschaft und kommt dem Ideal am nächsten. Der Wichtigkeit des kollektiven religiösen Tourismus für den Frieden in der Welt wird im nächsten Heft eine vollständige Diskussion gewidmet werden. Hier werden wir Licht auf andere Arten von Tourismus werfen, die Individuen, Gruppen und Völkern ihr angeborenes Bedürfnis erfüllen, sich zu erholen, Frieden und innere Einkehr zu finden und sich vom Druck des stressreichen Alltagslebens zu befreien. Ich habe in den vorangegangenen Artikeln unserer Zeitschrift schon die Wertigkeit der verschiedenen Arten von Tourismus diskutiert. So zum Beispiel: Kulturtourismus (Nr. 2 und 24), Schultourismus (Austausch) (Nr. 4), Medizintourismus (Nr. 5), Flusstourismus (Nr. 8), Wohnsitztourismus (Nr. 21), Weltraumtourismus (Nr. 31), Tourismus für Leute mit geringem Einkommen (Nr. 32) und religiöser Tourismus (Nr. 33). Ich glaube, dass all diese Artikel verschiedene Aspekte des Tourismus reflektieren, und jeder von ihnen stellt ein unentbehrliches Glied in der Kette des Tourismus für Frieden dar. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, sie in einem Buch zusammenzustellen: Islamische Tourismusansichten: Zu Weltfrieden. Der Tourismus kann durch Wanderungen und Pilgerreisen Frieden bringen, jenseits der Staaten und Grenzen. Es kann aber auch das Ergebnis von individuellen oder kollektiven Initiativen überall auf der Welt sein. So gab es zum Beispiel im letzten Jahr in Syrien eine Demonstration der „Woman for Peace“, die von der internationalen Frauenbewegung organisiert wurde. Dieser Marsch auf Fahrrädern begann an der Universität Aleppo in Nordsyrien, führte zur historischen Festung von Samaan, ging weiter durch Libanon und Palästina und endete in der jordanischen Hauptstadt Amman. Der Marsch von Hunderten von Frauen aus 30 Ländern, der von international berühmten Persönlichkeiten geführt wurde, dauerte 12 Tage. Eine der Prominenten war Detta Reagan, Gründerin des britischen Verbandes „Frauen für Frieden“ – die mit dem Titel der „Frau von Europa“ geehrt wurde und schon für den Friedensnobelpreis nominiert war. Dieses Großereignis hat den Meinungs- und den kulturellen Austausch zwischen Nationen gefördert. Es hat gezeigt, dass mit friedlichen Mitteln und einigem Geist vieles bewegt werden kann. Es stellte das Bedürfnis nach Frieden und Sicherheit in der Region heraus und ermöglichte das Sammeln von Spenden für die Belange von Frauen und Kindern im Mittleren Osten. Die Frauen waren dazu befähigt, sich kennenzulernen, den internationalen Geist zu erleben und die Denkweisen in anderen Ländern zu studieren. Sie waren Mittler des Weltfriedens. Ein weiteres Beispiel dieser Art von Tourismus ist der jährliche Bikeathon in London. Das Event hat Hunderte von Teilnehmern aller Altersgruppen und dient einem wohltätigen Zweck: dem Beschaffen von Geldmitteln zur Erforschung bedrohlicher Krankheiten. Letztes Jahr spülte dieses Ereignis 200.000 Englische Pfund in die Kassen der Wohltätigkeitsorganisation. Ich bin einer der eifrigsten Befürworter dieser Art von Sporttourismus: Fahrräder haben eine geringe Geschwindigkeit und sind ein gesundes Fortbewegungsmittel. Sie sind im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln billig, flexibel, umweltschonend und ideal für die schmalen Straßen alter Städte. Nicht nur aus diesen Gründen sollte das Fahrrad eine wichtigere Rolle im Tourismus und bei der Erkundung fremder Länder spielen. In der nächsten Ausgabe werde ich die Pilgerreisen des Propheten Abraham und die Märsche der Propheten und den Heiligen diskutieren, denen die Menschheit bis heute folgt. Mitreisende auf den Straßen des Friedens, setzen Sie Ihren Marsch fort, Gott segne Sie.

Le dos pour dpasser

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