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Wie ؤgypten die Wüste fruchtbar machen will
08/04/2006

 

Mit dem ambitionierten "Toshka"-Bewنsserungsprojekt will ؤgyptens Regierung die Wüste durch Nilwasser bezwingen und fruchtbar machen – aber zu welchem Preis? Hassan Znined berichtet bei qantara.de.

 

(qantara.de) Unkontrolliertes Bevِlkerungswachstum kombiniert mit begrenzten Wasserreserven ist eine explosive Mischung in den Regionen der Erde, die unter den Auswirkungen der Wüstenbildung leiden. Davon ist auch ؤgypten betroffen. Allerdings hat es das Glück, dass der lنngste Fluss der Erde, der Nil, das Land durchflieكt.

 

Aufgrund des explodierenden Bevِlkerungswachstums geht das fruchtbare Land, das nur fünf Prozent der Flنche ؤgyptens ausmacht, kontinuierlich und in erschreckendem Tempo zurück. Nach pessimistischen Schنtzungen werden stündlich 1.000 Quadratmeter Ackerland im Nildelta und im Niltal zugebaut - eine gewaltige Herausforderung für die نgyptische Regierung, die versucht, dies durch Landerschlieكungsmaكnahmen zu kompensieren.

 

Verkehrsalptraum Kairo

In ؤgypten ist die Wüste eine Jahrtausende alte geographische Realitنt. Durch das rasante Anwachsen der Bevِlkerung aber ist Wohn- und Siedlungsraum knapp geworden. Stنdte und Siedlungen wachsen ungezügelt und vernichten das knapp gewordene fruchtbare Ackerland. Allein in Kairo, das oft mit einem umgekippten Aschenbecher verglichen wird, leben geschنtzte 16 Millionen Menschen, tagsüber steigt ihre Zahl auf über 20 Millionen.

 

In Kairos StraÙƒen stehen die Autos StoÙƒstange an StoÙƒstange. Die Stadt lebt einen tÙ†glichen Verkehrsalptraum. Unaufhaltsam wÙ†chst die Metropole weiter, genauso wie die anderen Ballungsgebiete im Niltal und im Delta.

 

Menschenmassen drنngen sich auf den von Abgasqualm eingehüllten Bürgersteigen, zwischen verstaubten Hochhausfassaden. Und man fragt sich unweigerlich, wie man diesen Lنrm, die extreme Luftverschmutzung und die bedrückende Enge überhaupt aushalten kann.

 

Grünflنchen auf dem Rückzug

Ohne Unterlass dehnt sich die Stadt auf Kosten fruchtbaren Landes aus. Dies bezeugt auch der 67jنhrige Imam Ali, Vater von fünf Kindern: "Zu Beginn meines Arbeitslebens war ich Bauer, aber als ich gesehen habe, wie immer mehr fruchtbares Land zugebaut wurde, habe ich nach meinem Militنrdienst den Führerschein gemacht und arbeite seither als Taxifahrer. Das fruchtbare Land hat sich in Gebنude verwandelt - wegen der vielen Einwohner."

 

Der Lebenslauf von Imam Ali illustriert die Erfahrung von Millionen von ؤgyptern, die mit ansehen mussten, wie das Grün der landwirtschaftlich genutzten Flنchen immer weiter zurückgedrنngt wurde vom Rot der neu erbauten Backstein-Hنuser. Am Stadtrand von Kairo ist dieser Kontrast ganz besonders spektakulنr.

 

2002 sorgte der نgyptische Geologe und Astronom Faruk Al-Baz, Professor an der Universitنt Boston, für Schlagzeilen, als er prophezeite, dass das fruchtbare Land im Delta und im Niltal binnen 60 Jahren komplett verschwinden kِnnte, wenn die Entwicklung so weitergeht. Lنngst ist nicht nur der Regierung ؤgyptens, sondern auch einem groكen Teil der dort lebenden Menschen klar, dass schnell reagiert werden muss, um den unheilvollen Trend aufzuhalten – aber wie?

 

Der Nil als Allheilmittel?

Wenn es um die Lِsung groكer Probleme in ؤgypten ging, stand schon immer der Nil als Allheilmittel im Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Bau des Assuan-Staudamms ermِglichte es zwar, neues Land zu gewinnen und die Stromversorgung ؤgyptens zu gewنhrleisten, doch das Bevِlkerungswachstum machte bislang alle Anstrengungen zunichte, die Vernichtung von Agrarland zu stoppen.

 

Diese Erkenntnis war die Geburtsstunde des Groكprojekts Toshka, 1997 initiiert von der Regierung Mubarak. 1.300 km südwestlich von Kairo, in der Nنhe des Nassersees, soll ein Traum verwirklicht werden, der auf einen Schlag alle Probleme lِsen soll: die Wüste soll urbar gemacht und besiedelt werden. Das ambitionierte Projekt bei Abu Simbel ist eine Megabaustelle von wahrhaft pharaonischen Ausmaكen. Die offizielle Presse, die das Projekt in den hِchsten Tِnen lobt, nennt es gar "Ahramat Mubarak" - die Pyramiden Mubaraks. Herz des Projekts ist die Pumpstation, die grِكte ihrer Art weltweit.

 

Die sogenannte "Mubarak-Pumpstation" befindet sich 70 km nِrdlich von Abu Simbel und pumpt Wasser aus dem Nassersee nach Toshka. Geschützt durch strengste Sicherheitsvorkehrungen, ist selbst mit einer speziellen Genehmigung nur eine Auكenbesichtigung mِglich. Die Pumpstation besteht aus 24 riesigen Pumpen, von denen 18 permanent in Betrieb sind. 25 Millionen Kubikmeter Wasser werden jeden Tag aus dem Nassersee gepumpt und in den 50 km langen Hauptkanal geleitet.

 

Die Pyramiden Mubaraks als drohendes Fiasko

Trotz der hohen Auكentemperaturen, die im Sommer bis zu 50 Grad im Schatten erreichen kِnnen, wird das kostbare Nass offen und ungeschützt gegen Verdampfung nach Toshka geführt. Aus dem Hauptkanal zweigen vier Nebenkanنle ab, von denen jeder bis zu 80.000 Hektar Land bewنssern kann. 18 Dِrfer und Stنdte sollen so in den kommenden zehn Jahren entstehen – mitten in der Wüste. Insgesamt sollen bis zu fünf Millionen Menschen umgesiedelt werden.

 

Und in der Tat ist es ein beeindruckendes Bild, mitten im Niemandsland asphaltierte und hell erleuchtete Straكen vorzufinden. Doch ist Toshka bei weitem noch kein grünes Paradies für Millionen von ؤgyptern – wie es die staatlichen Verlautbarungen schildern. Es kِnnte gar zu einem Fiasko werden.

 

Aber das Projekt lنsst sich nicht mehr rückgنngig machen, sagt auch Dr. Mohamed Hassan Abdel Aal, Vize-Dekan der Landwirtschaftlichen Fakultنt der Universitنt Kairo und Spezialist für Umweltfragen: "Es nützt nichts, sich zu grنmen, dass die Investitionen in dieses Projekt besser in die landwirtschaftliche Entwicklung oder Landerschlieكungsmaكnahmen im Delta und im Niltal gesteckt worden wنren oder in die Verbesserung von Bewنsserungsmethoden", so Abdel Aal.

 

Deutschland, das seit langem mit ؤgypten im Agrarbereich zusammenarbeitet, ist am Toshka-Projekt nicht beteiligt. Paul Weber, Bewنsserungsfachmann von der GTZ in Kairo, meint, dass sich Deutschland ganz bewusst nicht beteiligt habe. Denn es bestünden doch erhebliche Zweifel, ob es gelingen würde, genügend bنuerliche Arbeitskraft zu mobilisieren, um eine Produktion unter diesen klimatisch doch sehr widrigen Bedingungen durchzuführen.

 

Die offizielle Presse, die das Projekt am Anfang als "die grِكte Leistung der ؤra Mubarak" gepriesen hatte, berichtet zumindest immer weniger von dem Prestigeprojekt. Und auch die Zigarettenmarke "Toshka", die anlنsslich des Projektstarts lanciert worden war, ist klammheimlich vom Markt verschwunden.

 

Hassan Znined

 

Siehe auch

http://www.daserste.de/wwiewissen/thema_dyn~id,89fjk549fdjkfkjs~cm.asp

http://www.inwent.org/E+Z/content/archiv-ger/03-2006/schwer_art1.html

 

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