StÙ†dtereisen
Konya
Die Tradition von Mevlana Celaleddin Rumi
von Derick McGroarty
Derick McGroarty reiste von der Westküste der Türkei landeinwنrts nach Konya.
Im Herzen Anatoliens fنhrt man über weite Strecken durch lنndliche, ausgedehnt flache Gebiete. Der Halt im quirligen Konya, der Heimat der Derwische, stellte eine wohltuende Abwechslung dar.
Neben dem modernen Teil wirkt die Altstadt wie eine Reise in die Vergangenheit. Mit über einer halben Million Einwohnern ist die Stadt für türkische Verhنltnisse ganz und gar untypisch. Viele Frauen sind verschleiert, es wird kein Alkohol ausgeschenkt und es herrscht eine gemنكigte Stimmung.
In Konya findet man bewÙ†sserte GÙ†rten, einige schÙne Moscheen und das Kloster der tanzenden Mevlevi-Derwische.
Im persischen Reich war Konya (damals Iconium) Grenzstadt von Phrygien und Hauptstadt der von den Seldschuken im 12. und 13. Jahrhundert errichteten Sultanate von Rum. Konya zog Künstler und Philosophen aus aller Herren LÙ†nder an. Einer davon war der persische Mystiker Rumi, Celaleddin Muhammad Din (1207-1273). Rumi wurde früh von der islamischen Mystik beeinflusst. 1244 folgte er den religiÙsen Lehren von Shams ad-Din, einem Derwisch aus Tabriz und widmete sein Leben der Poesie, um ihm zu huldigen. Als der jedoch 1247 auf unerklÙ†rliche Weise verschwand, drückte er fortan sein Leid über diesen Verlust mit fast 30.000 Versen aus. Seinen entscheidenden Einfluss auf die islamische Literatur und Philosophie prÙ†gten die spÙ†teren spirituellen Freundschaften, die ihn erneut inspirieren konnten. Im Alter wurde er als Mevlana (Meister) bezeichnet. Sein Grab wurde nach seinem Tod 1273 zu einer PilgerstÙ†tte. Sein lebenslanges Interesse am Derwischtum lieÙƒ die Bruderschaft der Mevlana Derwische der arabischen NÙ†chte entstehen. Sie predigen noch heute seine Lehren, legen das Gelübde ab, stÙ†ndig zu reisen und führen ihre rituellen TÙ†nze an seinem Todestag auf. Die unaufhÙrlich sich steigernden Drehbewegungen versetzen sie in eine Trance. Ein Anblick, der im passenden Umfeld ergreifend sein muss. Mein Kurzaufenthalt reichte jedoch nur dazu aus, die TÙ†nzer mit den hohen Hüten und den langen Roben als Porzellanfiguren in einem SouvenirgeschÙ†ft zu bewundern.
Das Grab vom heiligen Mevlana gehÙrt zu den verehrtesten PilgerstÙ†tten der Türkei. Unter der grünen Kuppel der Tekke befinden sich die sterblichen Ù€berreste von Mevlana und von seinen Nachfolgern. Sie sind in goldbesticktes Brokat gehüllt und von einem groÙƒen weiÙƒen Turban umgeben. In einem kleinen Perlmuttkasten werden einige Haare vom Bart des Propheten aufbewahrt. Süleyman, der Ausgezeichnete, baute die Halle der Derwische und die Moschee im 16. Jahrhundert wieder auf.
Am Nachmittag verlieÙƒ ich Konya, um meine Reise fortzusetzen. Wieder unterwegs in der eintÙnig flachen Landschaft, hatte ich noch immer die Bilder der Stadt im Kopf.
Nützliche Informationen
Ein gut ausgestattetes Netz billiger klimatisierter Reisebusse erreicht alle Teile der Türkei.
Der Berlitz Pocketreiseführer verfügt über ausgezeichnete Abbildungen und die wesentlichen Informationen zu den Hauptsehenswürdigkeiten.
Ein Visum ist notwendig, das am Ankunftsflughafen für £10 erhنltlich ist.
Kontakt:
Türkisches Online Tourist Office
www.goturkey.com |