StÙ†dtereisen
Omans Kulturerbe:
Forts und Burgen, auferstanden aus Schutt und GerÙll
von Alison Gardner
Der Herrscher des Omans seit den letzten 36 Jahren, seine MajestÙ†t Sultan Qaboos, hat es seit langem zu seinem Ziel gemacht, einen friedlichen und modernen Staat zu schaffen, der "sein glorreiches Erbe, die wertvollen Zeugnisse seiner Vergangenheit", nicht vernachlÙ†ssigt.
Es ist als auÙƒergewÙhnlicher Erfolg zu bewerten, dass ein solches Gleichgewicht durch staatliche Mittel erreicht werden konnte. Die FÙrderung hat eine Anzahl von monumentalen Forts und SchlÙssern hervorgebracht, die einen Blick in die arabische Kultur des 17. und 18. Jahrhunderts ermÙglichen.
Nach 20 Jahren der Sanierung und Wiederherstellung bieten 22 ausgewÙ†hlte Standorte der über 500 vorhandenen Forts und SchlÙsser verschiedene Einblicke in die turbulenten Zeiten im Oman, als eine lebendige, mÙ†chtige und reiche arabische Kultur am Schnittpunkt von Asien und Europa blühte.
Jede Burg und jedes Fort verfügt über eine unverwechselbare Bauweise und architektonische Merkmale, die den Besucher kÙrperlich und geistig herausfordern. Das Nizwa Fort und seine ungemein beeindruckende Festungsanlage in der Nachbarschaft prÙ†gen das Stadtbild, das sich dem Besucher nach 1,5 Stunden Fahrt von der Hauptstadt aus erschlieÙƒt. Das kreisfÙrmige Fort (35 Meter hoch und 46 Meter im Durchmesser) wurde ursprünglich im 17. Jahrhundert gebaut. Die Mauern sind so dick, dass die Fundamente in gleicher Tiefe im Boden versenkt werden mussten, um das Gewicht tragen zu kÙnnen. Mit sieben Treppen, sieben inneren Brunnen, Falltüren, GeheimgÙ†ngen und zahlreichen Ausgüssen, um kochend heiÙƒes ضl oder Dattelsirup auf Angreifer gieÙƒen zu kÙnnen, wird es von 24 Kanonen und Tonnen von Kanonenkugeln überragt, die der Oberseite des Forts wesentliches zusÙ†tzliches Gewicht hinzufügten. Besucher kÙnnen auch in der benachbarten Burg auf Entdeckungsreise gehen und die friedlicheren Elemente der vergangenen Kultur, die Bildung und das Familienleben erkunden.
Jeder dieser riesigen Befestigungsanlagen wurde im Auftrag von Stammesfürsten, nicht von einer zentralen Macht erbaut, manche strategisch günstig an Meeresküsten, andere an wertvollen Oasen oder an Handelsrouten für Weihrauch- und Myrrhe. Manche der Befestigungsanlagen stammen noch aus der Zeit persischer Besatzung oder gehen auf vorislamische Zeiten zurück. Auf der Mirabat Burg nahe Salalah im Süden fanden sogar noch letzte Kنmpfe zur Einnahme und Verteidigung in der Mitte der 1970er Jahre statt.
Auf seinem felsigen Sitz bietet die Festung Nakhals einen spektakulÙ†ren 360 Grad Rundumblick über grüne Palmenhaine und das Umland nÙrdlich von Maskat, berühmt für die Mineralquellen, die aus Felsspalten um die Festung ganzjÙ†hrig entspringen. Zu den vielen Ausstellungsstücken zÙ†hlt auch eine reichhaltige Waffensammlung aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Für nur 45 Euro erhÙ†lt man hier die einzigartige MÙglichkeit, zwei Stunden an einem nahe gelegenen SchieÙƒplatz, viele dieser historischen Relikte abfeuern zu kÙnnen.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der omanischem Tourismuswebsite in englisch:
www.omantourism.gov.om/Topics/Attractions/Castles.htm.
Alison Gardner ist eine kanadische Reisejournalistin und Redakteurin. Sie gibt das Webmagazin "Travel with a Challage" heraus: www.travelwithachallenge.com.
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