Events und Veranstaltungen
Biskra, die Braut der Wüste empfنngt:
Das zweite Wüstentourismusfest
Biskra - Mounir El Fishawy
Wir flogen von der Groكstadt Algier aus in die Wilaya ("Provinz") von Biskra. Nach der Landung wurden wir vom Wali (dem Gouverneur), seinen Assistenten und den Tourismusverantwortlichen herzlich empfangen. Die arabischen und auslنndischen Gنste (Journalisten und europنische Reiseveranstalter) kamen nach Biskra, um am zweiten Wüstentourismusfest teilzunehmen, das die Provinz vom 25. bis 28. Mنrz 2006 veranstaltete.
Nach dem Empfang mit Musik, bekannten Liedern und traditionellen Tنnzen empfing mich Sabrina Hriresh Basha, Tourismusdirektorin der Provinz, besonders herzlich: "Ich heiكe Sie und den Islamischen Tourismus wieder einmal herzlich Willkommen in Biskra, der süكen Stadt, der Braut von al-Ziban", weil ich der erste unter all den Gنsten war, der Biskra schon 2004 besucht und darüber geschrieben hatte.
Biskra die 'süكe Stadt'
Die Einwohner der Provinz verwÙhnen ihre Stadt Biskra mit dem Namen Zuckerstadt - ihre Datteln (Deglet) sind die süكesten in der Welt und so durchsichtig, dass das Licht durch sie durchscheint. Deswegen werden sie auch "Noor" (Licht) genannt.
Das Wort "al-Ziban" ist der Plural von "al-Zab", dem Namen für eine Dattelpalmenoase im südalgerischem Dialekt. Wegen seiner wunderbaren natürlichen SchÙnheit wird die Stadt "Braut von al-Ziban" genannt. Mit ihren etwa vier Millionen Palmen in den vielen Oasen sieht sie wie eine Braut in der Wüste aus. UngefÙ†hr ein Drittel der Datteln mit der Bezeichnung "Deglet Noor" werden hier produziert.
Biskra ist darüber hinaus auch Wiege von Zivilisation, Wissenschaft und Kultur, ein religiÙses Zentrum und eine attraktive Touristenregion, die strategisch günstig auf dem Weg zu den Aura Bergen und der Wüste liegt.
Diese Eigenschaften und ein umfangreiches Festprogramm führten dazu, dass Biskra vom Tourismusministerium auserkoren wurde, das Wüstentourismusfest 2006 zu veranstalten. Abgesehen von Tamanrasset, dem Gewinner des letzten Jahres, konkurrierte Biskra zusammen mit 12 anderen Wilayas aus der algerischen Sahara um die Veranstaltung.
Tourismus und Festprogramm
Biskra verfügt über eine groكe Anzahl von historischen islamischen Stنtten. Mit die Berühmteste ist die Moschee von Sidi Oqba Ibn Nafia Al Fihri, die wir in unserer Ausgabe 15 vorgestellt haben. Eine weitere groكe Moschee, ist als Erweiterung von Sidi Oqba zusammen mit einer Koranschule gebaut worden, um Islamwissenschaften, basierend auf dem Modell der نgyptischen Universitنt von Al-Azhar, zu lehren.
Wir besuchten die Region von Sidi Oqba und die Moschee von Sidi Massud (einem der führenden Politiker der Armee von Oqba Ibn Nafia), dessen Mausoleum sich laut Imam Gharssat Hussein an dem Ort seines Martyriums befindet.
In der Region von Sidi Massud liegt die Gemeinde von Shatma, die mit einem Ù€berfluss an BÙ†chen und Quellen gekennzeichnet ist. Die GÙ†ste machten zahlreiche Photos von dieser wunderbaren, landschaftlich reizvollen Szenerie.
Die Gemeinde von Mshonesh ist für seine magische Berglandschaften, die groكen Palmen, für seine Bنche mit kleinen Wasserfنllen und seine Tonwaren und Lehmhنuser berühmt.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist Khanqat Sidi Naji mit der Moschee von Sidi Mubarak, die 1602 erbaut wurde. Die fünf Familien, die mit Sidi Mubarak in das Gebiet kamen, das den Namen seines Groكvaters "Naji" trنgt, bewohnen die Siedlung noch heute.
Wir fuhren auch in der Region von Zaatsha in die Umgebung der Stadt Tolka, wo die besten QualitÙ†tsdatteln auf mehr als 1,5 Millionen Palmen gezüchtet werden. Zu den lokalen Sehenswürdigkeiten zÙ†hlten die Moschee und die Koranschule vom Zawia Othmania (gleichbedeutend mit einer religiÙsen Bruderschaft), in der Jungen zwischen 6 und 18 Religions-, und Koranunterricht erhalten. Die Zawia besitzt sehr alte, einzigartige islamische Aufzeichnungen. Im Besuchsprogramm waren noch viele weitere Standorte wie z. B. Al-Kantara, Sidi Jalal, Al-Besbis enthalten.
Fest und Ausstellung
Der algerische Tourismusminister, Noureddine Mousa, begleitete seine GÙ†ste, um das Fest zu erÙffnen. Er stellte das touristische Dorf vor, in dem auf einem groÙƒen GelÙ†nde in 14 traditionellen Zelten die einzelnen Wilayas der Sahara mit ihren schÙnsten Erzeugnissen prÙ†sentiert wurden. Um die Besucher zu begrüكen wurden vor jedem Zelt traditionelle Musik gespielt, TÙ†nze vorgeführt und Schüsse in die Luft abgegeben. Das Fest wurde von Pferde-, Kamel- und Motorradrennen begleitet.
Tief in der Wüste
Sowohl auslÙ†ndische als auch arabische GÙ†ste wurden durch die exotischen Gerichte um einige ungewÙhnliche Erfahrungen bereichert: Dubara, Shakhshukha, Cuscus, Frika-Suppe und ganze gebratene LÙ†mmer. Sie bewunderten das reiche Kulturerbe der Wüste nicht nur von Biskra, sondern auch von den Wilayas, die sich von den Küsten des Mittelmeers bis in die Wüste Südalgeriens erstrecken. Die Naturlandschaft mit ihren grünen Bergen, den belaubten WÙ†ldern, den reizenden Palmenoasen, Ebenen und Bergen ist atemberaubend. In den Aura Bergen kÙnnen Inschriften der ersten Einwohner der algerischen Wüste bewundert werden. Wir freuen uns darauf, sie wÙ†hrend des dritten Wüstentourismusfests 2007 in Algerien nÙ†her zu erkunden.
|