Tauchgondel zum Meeresgrund
29/08/2006

Eine Weltneuheit an Usedoms Küste ist erِffnet: Touristen kِnnen die Ostsee in einem überdimensionalen Fahrstuhl bis zum Meeresgrund erleben

Besucher der Insel Usedom kِnnen seit Ende Juli in der weltweit ersten stationنren Tauchgondel in Zinnowitz vor der Küste abtauchen. Ein künstlich geschaffenes Riff soll Attraktionen bieten.

Der druckfeste, 7,10 Meter im Durchmesser messende und rundum mit Fenstern ausgestattete Passagierraum kann 24 Besucher aufnehmen. Die Tauchgondel bringt die Besucher bis zu zwanzig Meter tief auf den Meeresgrund und soll Ihnen den Lebensraum der Ostsee nنher bringen. Auf dem mehr als halbstündigen Tauchgang erklنrt die Gondelbesatzung die besondere Lebenswelt der Ostsee und führt mit Filmen in das ضkosystem Meer und das Leben seiner Bewohner ein. Darüber hinaus wird es unter Wasser gelegentlich populنrwissenschaftliche Vortrنge zur Meeresbiologie geben.

Wie ein Landungssteg führt die Seebrücke 315 Meter weit vor dem Ostseebad ins Meer. Auf verklappten Steinen, die auf dem Meeresboden eine Art künstliches Riff bilden und bald bewachsen sein sollen, kِnnen spنter Pflanzen, aber auch Tiere beobachtet werden.

Entwickelt, konstruiert und gebaut wurde das rundum mit Fenstern ausgestattete, türkisfarbene Unterwassermodul von Andreas Wulff und Sergej Komarow sowie der Wusterhusener Stahlbaufirma HAB. Die wissenschaftliche Begleitung hat der Biologe Volker Miske von der Universitنt Greifswald übernommen.

Die Zinnowitzer Tauchgondel gilt als Prototyp, für den Wulff ein internationales Patent angemeldet hat. Zunنchst aber schwebt ihm vor, weitere solche Module in Sellin auf Rügen, in Kühlungsborn, Boltenhagen und Timmendorfer Strand zu errichten. Die Zinnowitzer Gondel wird von zwei Elektromotoren betrieben, die wنhrend des Tauchgangs eine Auftriebskraft von 50 Tonnen überwinden.

Ein Tauchgang dauert etwa 45 Minuten und kostet zwischen 5,50 - 7,00 Euro. Angst vor dem Abenteuer Tauchen braucht niemand zu haben, meint der neue Kapitنn Karl-Heinz Habeck. „Zum einen herrscht im Innern des stationنren Tauchbootes ganz normaler Druck, zum anderen befinden sich an der Oberseite des Moduls neben dem regulنren Ein- und Ausgang noch zwei Notausstiege. Im Havariefall steigt die im Durchmesser sieben Meter groكe Gondel sofort nach oben.