Laut der Ghorfa (Arab-German Chamber of Commerce and Industry) will Algerien am Boom der Reisebranche im Mittelmeerraum teilhaben und wieder zu einer wichtigen Destination werden. Das algerische Tourismusministerium hat hierzu eine Strategie mit einem Zeithorizont bis zum Jahr 2015 entwickelt.
Im Vergleich zu seinen maghrebinischen Nachbarn hat Algerien viel aufzuholen. Während Tunesien und Marokko im vergangenen Jahr jeweils etwa 7 Mio. Besucher verbuchen konnten, zählte Algerien nur 1,6 Mio. Gäste. Zwei Drittel davon entfielen auf Heimatbesuche.
Trotz einer 1200 Kilometer langen Küste, reizvollen Wüstengebieten und historischen Schätze aus dem Altertum fehlt es dem Land noch weitgehend an einer geeigneten Infrastruktur für den Qualitätstourismus. Die Regierung will dies bis 2015 ändern. Der Entwicklungsplan sieht vor die Gästezahl bis 2015 auf insgesamt 4 Mio. und die Zahl der Übernachtungen gleichzeitig von 5 auf 20 Mio. zu steigern. Dementsprechend zählen der Ausbau der touristischen Strukturen, die Entwicklung vielfältiger neuer Kapazitäten und eine bessere Berufsausbildung zu den Prioritäten. Mehrere Tourismusprojekte mit ausländischer Beteiligung sind bereits im Gespräch. So planen Unternehmen aus Saudi Arabien und den Emiraten Resorts an der Küste. Zudem will die französische Accor-Gruppe mit einem einheimischen Partner 24 neue Hotels in Algerien bauen, und die Marriott-Kette plant unweit der Hauptstadt ebenfalls einen Hotelkomplex.
|