Startseite   

Français       Español            عربي          Deutsch         English     

    Issue 21
    Issue 22
    Issue 23
    Issue 24
    Issue 25
    Issue 26
    Issue 27
    Issue 28
    Issue 29
    Issue 30
    Issue 31
    Issue 32
    Issue 33
    Issue 34
    Issue 35
    Issue 36
    Issue 37
    Issue 38

Beziehen Sie unseren KOSTENLOSEN Newsletter


Ein orientalischer Steinteppich verdeutlicht Hamburgs Verbindungen ins Morgenland
22/12/2005

 

Zwِlf Wochen arbeitete der Bildhauer Frank Raendchen am wohl weltweit lنngsten Orientteppich aus Stein in der Hambuger HafenCity ... frisch versiegelt ist der Teppich nun vom Bauzaun befreit

 

(http://www.steinerner-orientteppich.deDer orientalische Steinteppich besitzt für Hamburg einen dreifachen Wert: Als Kunstobjekt, als Wertgegenstand mit groكem praktischem Wert und als visuelle Verbindung zwischen Hafen und dem Stadtzentrum. Hamburg ist bekannt als weltweit grِكter Umschlagplatz für Orientteppiche – das betrifft nicht weniger als 3,6 Mio. Quadratmeter handgewebte Teppiche pro Jahr. Dem Bildhauer Raedchen zu Folge, bringt der Eingriff in die bestehende Stadtlandschaft den Hafen in das Bewusstsein der ضffentlichkeit zurück und macht sichtbar, was in den umgebenen Speichern millionenfach lagert. Der Bezug reicht dabei weit über die Stadtgrenzen hinaus, ist der Hamburger Hafen doch als "Tor zur Welt" bekannt und importiert und exportiert die Waren, mit und in denen auch die Hamburger tنglich leben.

 

Laut Raedchen werden auf vielen Teppichen Plنne geschmiedet, die zu kommerziellen und politischen Erfolgen führen. Auكerdem besitzen Orientteppiche neben dem Wert und dem dekorativen Charakter noch einen magischen Charme der groكen weiten Welt. Obgleich sie ursprünglich für den alltنglichen Gebrauch bestimmt waren und in der Vergangenheit als Zeltbehang, Wنrmespender, Tisch- und Schlafgelegenheiten oder sogar als Befِrderungsmittel in Form von Satteltaschen verwendet wurden, dienen sie bis zum heutigen Tag als Gebetsteppiche auch als Symbol für den Garten Edens. Seit dem Fund der ungewِhnlich gut-konservierten Pazyrik-Teppiche in den sibirischen Bergen von Altai, ist bekannt, dass die Technik des Teppichknotens schon seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. beherrscht wurde. Das Bild vom fliegenden Teppich inspiriert seit je her Kinder davon zu trنumen, in eine Welt voller Wunder zu reisen.

 

Wie kleine KÙ†fer mit angewinkelten Armen und Beinen und zu Boden geneigtem Kopf hockten sie beieinander: Bildhauer, Illustratoren, Studenten, Stadtsoziologen, Fotografen ... In ihren 500g SchÙ†lchen verrührten sie 1,5 Tonnen Steingranulat mit Kunstharz, pressten die Masse sorgfÙ†ltig in Schablonen und strichen sie immer wieder glatt. Dicht und fest sollte es werden, damit sich spÙ†ter kein Stِckelschuh zwischen den Steinchen verhaken kann: wider zwei Kieselsteinchen raus, fünf rein – eine FleiÙƒ- und MaÙƒarbeit.

 

Sechs Wochen lang "webte" dieser bunte Trupp auf der Wilhelminen Brücke in der Speicherstadt von Sonnenauf- bis -untergang konzentriert an einem steinernen Orientteppich. Verstreut auf 67 Quadratmetern lagen unzÙ†hlige Schablonen, wurden von flinken Fingern zusammengesucht, gereinigt, geِlt und an entsprechender Stelle eingefügt, um spÙ†ter durch Steinchen ersetzt zu werden. Geduld war vonnِten, doch Geduld war rar, denn die offizielle Erِffnung rückte zügig nÙ†her, wÙ†hrend das akribisch ausgeführte Feinhandwerk sich nur Zentimeter für Zentimeter dem Teppichende entgegen bewegte. Entsprechend angespannt war mitunter die Stimmung, trotz hurtigen Schmierens und Stopfens, schien es nie schnell genug zu gehen. Alle Ù†chzten unter Gliederschmerzen, witzelten über den VerschleiÙƒ, und rieben sich mit Vaseline ein, um nicht selbst zum starren Kunstharzobjekt zu werden. Vereinzelt hِrte man ein Fluchen - dann war wieder einer unachtsam durchs bereits vollbrachte Werk des Anderen gestapft.

 

Derweil schipperten unter der Brücke von früh bis spنt die Kنhne. Die Bootsführer verkünden den Touristen lautstark ihre Version der Speicherstadt, Satzfetzen davon verhedderten sich im Bauzelt: „Wenn dort das Licht angeht, lنuft gerade eine Jungfrau über die Brücke“, „…Speicherstadt erِffnete 1888…“, „…das grِكte Lager der Welt für Orientteppiche…“ – Nun erhielt die Speicherstadt einen Teppich, der nicht übers Meer kam, und der nicht in einem Wohnzimmer enden wird.

 

Die Idee kam dem Hamburger Bildhauer schon vor 3 Jahren, und schon kurz darauf legte er in der Speicherstadt 70 Euro für einen Perserteppich als Modell auf den Tisch. Diesem hat er nun, mit Hilfe der Stralsunder Landschaftsarchitektin Silke van Ackeren, das steinerne Exemplar nachempfunden, doch wie jedes handgefertigte Stück, ist auch dieses nicht ganz frei von winzigen Webfehlern. Ein Unikat. Garantiert.

 

Das Projekt wurde gefِrdert von der Kِrber Stiftung, Hamburg im Rahmen von Kunst und Kultur in der HafenCity 2005.

 

zur Person:

 

Raendchen wurde 1962 in Stralsund geboren, absolvierte dort nach dem Abitur eine Zahntechniker- und eine Steinmetzlehre bevor er im Mai 1989 nach Kiel übersiedelte.

Es folgte ein Studium der Bildhauerei an der Kieler Muthesius Kunsthochschule und der kalifornischen San Jose State University. Raendchen lebt heute in Hamburg und arbeitet projektbezogen vor Ort. Seine Projekte führten ihn u. a. nach ؤgypten, Australien, Mazedonien, DÙ†nemark, Italien, Finnland, Schweden, Norwegen, in die baltischen Staaten und nach ضsterreich. Im nÙ†chsten Jahr wird er im Sommer sein 10-jÙ†hrigiges AtelierjubilÙ†um mit einer Ausstellungsreihe in seiner Geburtsstadt Stralsund, in der dortigen Kulturkirche erِffnen. Geplant sind hier Ù†hnlich der Eutiner Wasserturminstallation 1997, eine Installation aus 4 Tonnen Findlingen und "schwebenden" Kartoffeln als Fluxusperformence  - nun um das alte Orgelgestühl. Es folgen Ausstellungen in der Rostocker Stadtgalerie, dem schleswig-holsteinischem Kunstverein Trittauer Wassermühle, der Stadtgalerie Brunsbüttel und der Hamburger Galerie Ruth Sachse. 

 

weitere Informationen zum Projekt: www.steinerner-orientteppich.de sowie zur Person: www.raendchen.de

 

Back to main page

TCPH Ltd
Islamic Tourism
Unit 2B, 2nd Floor
289 Cricklewood Broadway
London NW2 6NX, UK
Tel: +44 (0) 20 8452 5244
Fax: +44 (0) 20 8452 5388
post@islamictourism.com

itmlondon@tcph.org

Back To Top

Copyright © A S Shakiry and TCPH Ltd.


 


View World Tourism Exhibitions

Islamic Tourism Prospects


Founded by Mr. A.S.Shakiry on 2011     -     Published by TCPH, London - U.K
TCPH Ltd
Islamic Tourism
Unit 2B, 2nd Floor
289 Cricklewood Broadway
London NW2 6NX, UK

Copyright © A S Shakiry and TCPH Ltd.
Tel: +44 (0) 20 8452 5244
Fax: +44 (0) 20 8452 5388
post@islamictourism.com